Belle Époque in Schweich
Ulrich Junk, Bernhard Nink und Irmgard Brixius bilden das UBI-Trio. Mit einem Konzert in der Schweicher Synagoge haben sie gezeigt, dass man sich diesen Namen unbedingt merken sollte. Schweich. Einen deutlichen französischen Zungenschlag hatte das Kammerkonzert des UBI-Trio, bei dem man sich problemlos in die Belle Époque und nach Paris versetzt fühlen konnte. Darius Milhaud, den nahezu unbekannten Florent Schmitt und Camille Saint-Saëns hatte das Ensemble in sein Programm aufgenommen und hinterließ damit einen bemerkenswerten Eindruck. Sein Konzert bildete eine Delikatesse im Rahmen der Kulturtage im Kreis Trier-Saarburg sowie in der Stadtwoche Schweich. Französisches Lebensgefühl Die Flötistin Brixius, Junk (Klarinette) und Nink am Flügel bildeten eine nahezu perfekt aufeinander eingespielte Einheit, die das Lebensgefühl, um das viele unsere französischen Nachbarn beneiden, aufleben ließen. Alle drei sind Musikpädagogen in der Region und demonstrierten in Schweich, mit welch professioneller Hingabe man sich trotz des Schulalltags der Kammermusik widmen kann. Neben der mit sehr viel Verve interpretierten Suite von Milhaud und der vor Energie überbordenden Tarantella, Opus 6, von Saint-Saëns war es vor allem die Triosonate von Schmitt, mit der die Musiker sich ein ganz besonderes Verdienst erwarben. Nicht nur, dass dieses Opus 85 in beeindruckender Manier interpretiert wurde, sie machten das Publikum auch mit einem Komponisten bekannt, dessen Euvre sich offensichtlich zu erforschen lohnt. Etwas befremdlich dagegen wirkten die Triosonate a-Moll, Wq 148, von Carl Philipp Emanuel Bach und die h-Moll Sonate, BWV 1030, von Johann Sebastian Bach.Beide Werke wollten nicht recht ins Programm passen. Für diese Musik war der Flügel, der in seiner Stimmung in einem bedauerlichen Zustand war, zu laut, was Brixius zu einer sehr forcierten Spielweise verleitete. Trotzdem erntete das Trio begeisterten Beifall und wurde erst nach einer Zugabe vom Publikum entlassen. Erschienen im Trierischen Volksfreund vom 06.09.2011 - Gerhard W. Kluth
Das UBI-Trio (von links): Bernhard Nink, Irmgard Brixius, Ulrich Junk. FOTO: Martin Möller
© 2022 by Ulrich Junk
Belle Époque in Schweich
Ulrich Junk, Bernhard Nink und Irmgard Brixius bilden das UBI- Trio. Mit einem Konzert in der Schweicher Synagoge haben sie gezeigt, dass man sich diesen Namen unbedingt merken sollte. Schweich. Einen deutlichen französischen Zungenschlag hatte das Kammerkonzert des UBI-Trio, bei dem man sich problemlos in die Belle Époque und nach Paris versetzt fühlen konnte. Darius Milhaud, den nahezu unbekannten Florent Schmitt und Camille Saint-Saëns hatte das Ensemble in sein Programm aufgenommen und hinterließ damit einen bemerkenswerten Eindruck. Sein Konzert bildete eine Delikatesse im Rahmen der Kulturtage im Kreis Trier-Saarburg sowie in der Stadtwoche Schweich. Französisches Lebensgefühl Die Flötistin Brixius, Junk (Klarinette) und Nink am Flügel bildeten eine nahezu perfekt aufeinander eingespielte Einheit, die das Lebensgefühl, um das viele unsere französischen Nachbarn beneiden, aufleben ließen. Alle drei sind Musikpädagogen in der Region und demonstrierten in Schweich, mit welch professioneller Hingabe man sich trotz des Schulalltags derKammermusik widmen kann. Neben der mit sehr viel Verve interpretierten Suite von Milhaud und der vor Energie überbordenden Tarantella, Opus 6, von Saint-Saëns war es vor allem die Triosonate von Schmitt, mit der die Musiker sich ein ganz besonderes Verdienst erwarben. Nicht nur, dass dieses Opus 85 in beeindruckender Manier interpretiert wurde, sie machten das Publikum auch mit einem Komponisten bekannt, dessen Euvre sich offensichtlich zu erforschen lohnt. Etwas befremdlich dagegen wirkten die Triosonate a-Moll, Wq 148, von Carl Philipp Emanuel Bach und die h-Moll Sonate, BWV 1030, von Johann Sebastian Bach.Beide Werke wollten nicht recht ins Programm passen. Für diese Musik war der Flügel, der in seiner Stimmung in einem bedauerlichen Zustand war, zu laut, was Brixius zu einer sehr forcierten Spielweise verleitete. Trotzdem erntete das Trio begeisterten Beifall und wurde erst nach einer Zugabe vom Publikum entlassen. Erschienen im Trierischen Volksfreund vom 06.09.2011 - Gerhard W. Kluth